Naturschutz zum Mitmachen

Die Artenvielfalt

 

Artenvielfalt –  die Situation heute  (2018)

 

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Man schätzt, dass es weltweit 5 bis 9 Millionen Tierarten gibt. Es wird vermutet, dass jährlich bis zu 58.000 Tierarten verschwinden.

Exakte Zahlen können wir Menschen derzeit nicht liefern. Das liegt u. a. daran, dass wir jährlich 3 bis 4 Millionen Hektar Regenwald roden, bevor wir überhaupt die zahlreichen dort lebenden Tierarten (insbesondere Insektenarten) erfasst haben.

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Die Fachwelt geht davon aus, dass jede 4. Säugetierart und jede 8. Vogelart schon bald für immer von unserer Erde verschwinden könnte.

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Viele der verbleibenden Arten stehen infolge des sich abzeichnenden Verlusts ihres Lebensraumes vor einem gnadenlosen Überlebenskampf.

 

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Verantwortlich für dieses Desaster, daran gibt es keinen Zweifel mehr, ist der Homo sapiens, der sich selbst gerne als „Krone der Schöpfung“ bezeichnet.

Er verhält sich gegenüber den anderen Lebewesen auf diesem Planeten wie eine Krebszelle gegenüber der übrigen Zellgemeinschaft eines Körpers.

In seinem Buch „Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit“ schreibt der Nobelpreisträger Konrad Lorenz schon im Jahre 1973:

 

            „Indem die zivilisierte Menschheit die lebende Natur, die sie umgibt und erhält, in blinder und  vandalischer Weise verwüstet, bedroht sie sich mit ökologischem Ruin.

             Wenn sie diesen erst einmal ökonomisch zu fühlen bekommt, wird sie ihre Fehler vielleicht erkennen, aber sehr wahrscheinlich wird es dann zu spät sein.“

 

 

 

 

Was sich allgemein ändern müsste

und

was der/die Einzelne auch ändern kann

 

 

1.

Sich verantwortlich fühlen

Es sind nicht „die Menschen“, welche die Artenvielfalt vernichten, sondern Du und ich, wir beide tragen zur heutigen Situation durch einen überdimensionalen Fußabdruck bei, den wir auf  unserer Erde hinterlassen.

Wir beide, Du und ich, sind es aber auch, welche über das Potential verfügen, die Situation wieder zum Besseren zu wenden.

Wenn wir von diesen Aussagen überzeugt sind und dazu stehen, dann besitzen wir eine gute Ausgangsbasis. Veränderungen zum Positiven beginnen immer durch das „Kehren vor der eigenen Haustür“. Es verändert sich nicht die Menschheit und es verändert sich auch kein Volk. Die einzelne Person ist es, die sich verändert. Sie aber kann der Schneeball sein, der die Lawine der Veränderungen ins Rollen bringt. 

Selbst die Initiative ergreifen, das ist deshalb die Devise. Warten wir nicht auf Vorgaben aus der Politik. Sie werden zu spät kommen und halbherzig sein.

Die Politiker, meist hoffnungslos in einem Netz von Abhängigkeiten verstrickt, sind derzeit nicht fähig, die Schritte zu einem tiefgreifenden Systemwandel einzuleiten, der dringend notwendig wäre, um die sich immer deutlicher abzeichnenden Umweltgefahren noch halbwegs in den Griff zu bekommen. Es fehlt der Politik die Fähigkeit, neue Formen des Wirtschaftens und des menschlichen Zusammenlebens zu entwickeln, die nicht mehr auf Wachstum, sondern auf Gerechtigkeit und Lebensqualität fußen

 

2.

In der Artenvielfalt den Schöpfer erkennen

Das Zwitschern der Vögel, der Duft der Gräser und Blumen, das Zirpen der Grillen, das ist die Sprache des Schöpfers. Niemand braucht sie zu lernen; die Menschen aller  Nationen verstehen diese Sprache. Sie gibt uns Halt und Orientierung in unserem selbst verursachten Chaos.

Wir Menschen haben keine Chance mehr, wenn es uns nicht gelingt, die verbliebene Vielfalt in der Natur zu bewahren. Sie ist unser einziges Rückzugsgebiet, in dem wir wieder zur Besinnung kommen und die Erkenntnis erlangen können, dass Überfluss und materielle Befriedigung nicht zählen.

Nur in diesem Rückzugsgebiet können wir auch einen neuen Umgang mit der Zeit erlernen und uns von der großen Bedeutung der Genügsamkeit überzeugen. Nur hier können wir uns wirklich frei machen von den Sorgen des Alltags

 

3.

Rückkehr in die Gemeinschaft mit den anderen Lebewesen

Dieser Schritt, den wir nur nach dem ersten und zweiten machen können, erfordert zu allererst Selbstbeschrän-kung. Du und ich, wir müssen wieder lernen, innerhalb ökologisch vorgegebener Grenzen zu leben. Das heißt, wir müssen die Terretorien unserer nichtmenschlichen Freunde auf diesem Planeten respektieren.

Vielleicht gelingt uns sogar eine vorbehaltlose Solidarisie-rung mit unseren nichtmenschlichen Freunden. Dann wäre die Behauptung „Krone der Schöpfung“ zu sein, keine Übertreibung mehr.

 

Wollen wir zusammen versuchen,

diese aufregenden Schritte in eine lebenswertere Zukunft zu gehen?

Buchfink