Palmölverbrauch & Vernichtung der Artenvielfalt

Regenwälder sind die artenreichsten Ökosysteme der Erde.

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(Foto Wikipedia)

Aber die Regenwälder sterben, Tag für Tag, nicht nur für die Herstellung von Möbeln oder Papier, sondern auch um neue Flächen für den Anbau von Ölpalmen zu schaffen.

Mit Palmöl, dem Öl, das aus den Früchten der Ölpalmen gepresst wird, lassen sich in Europa gute Geschäfte machen. Mittlerweile ist es weltweit das am häufigsten verwendete Pfanzenöl.

 

 

  • Dominant bei der Palmölproduktion sind die Regenwald-Länder Indonesien und Malaysia.

 

 

 

  • Regenwaldflächen von kaum vorstellbarer Größe fallen dem Palmölboom zum Opfer. Es geht um Millionen von Hektar Regenwald.

 (Wikipedia)

 

  • Scheinbar seriöse Firmen, meist sogar börsennotierte Konzerne der westlichen Welt (z. B. Nestle, Procter & Gamble, Unilever etc.) sind als Palmölgroßabnehmer am Palmölboom inklusive Regenwaldzerstörung beteiligt. Unilever z. B. verarbeitet jährlich ca. 1,5 Mill. Tonnen Palmöl für Alltagsprodukte wie Shampoo, Eiscreme, Margarine etc. Keiner der genannten Konzerne vermag derzeit zu garantieren, dass das von ihm verwendete Palmöl ausschließlich aus umweltverträglicher Produktion stammt.

 

 

 

  • Nichtsahnende Endverbraucher in den wohlhabenden Ländern machen sich durch den Kauf von Biodiesel, Eiskonfekt, Fertigsuppen, Frittierfett, Hautcremes, Kakaoglasuren, Lippenstiften, Seifen, Shampoos, Tiefkühlpizzas, Waschpulver u. a. palmölhaltigen Produkten zu Handlangern der Regenwald zerstörenden Palmöllobby. In der EU war 2012 der Palmölverbrauch für Biodiesel fast viermal so hoch wie 2006, nämlich 1,869 Mio. t.
  • 2016 betrug der Anteil an importiertem Palmöl im Biodiesel in der EU 33 Prozent.
  • Das EU-Parlament hat sich zwar am 17. Januar 2018 für das Ende von Palmöl als Rohstoff für Biosprit entschieden. EU-Ministerrat und die EU Kommission sind von der Richtigkeit dieser Entscheidung jedoch noch nicht überzeugt und werden sich gegen eine Streichung von Palmöl aus der Erneuerbare Energien Richtlinie wahrscheinlich sträuben.

 

 

 

  • Die Umwandlung von tropischen Regenwäldern zu Palmöl-Plantagen beschleunigt nicht nur den Klimawandel, sondern zählt zu den bedeutendsten Veränderungen weltweit, mit potentiell dramatischem Einfluss auf die Biodiversität und Funktionalität natürlicher Ökosysteme (Universität GöttingenNature Communications 2014. Doi: 10.1038/ncomm6351).

 

 

 

  • Ab 13.12.2014 gilt die EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Jede Verbraucherin, jeder Verbraucher kann seit diesem Zeitpunkt selbst feststellen, ob gekaufte Lebensmittel Palmöl enthalten. Die Zutatenliste auf der Verpackung muss Auskunft darüber geben, welche Art von Fett oder Öl (z. B. Sojaöl, Palmöl etc.) ein Lebensmittelprodukt enthält.

 

 

 

    Nun liegt es an uns, diese Möglichkeit verantwortungsvoll zu nutzen und umweltfreundlich einzukaufen.