Wir zerstören unsere Artenvielfalt nach Plan

 

Z e r s t ö r u n g   d e r   A r t e n v i e l f a l t

Feldraine und  Straßenränder – bedrohte Rückzugsgebiete

Jeder, der im Freien unterwegs ist und sich einen Blick für unsere Naturschönheiten bewahrt hat, wird feststellen, dass unsere Landschaft immer weiter verarmt. Hochragende, mächtige Bäume sind kaum mehr zu sehen. Irgendein Grund findet sich immer, sie zu fällen. Bäume, denen man ihr Alter anmerkt, weil sie z.B. dürre Äste haben, werden mit Vorliebe umgesägt. Dabei weiß der Naturfreund, dass gerade sie so wichtig für unsere Tierwelt sind. Vögel, vor allem Höhlenbrüter, Fledermäuse, Insekten und andere Tiere brauchen einen alten Baum mit Löchern und teilweise losgelöster Rinde. Dieser Lebensraum ist kaum zu ersetzen. Oft wird ein alter Baum, selbst wenn er weit von jeder Straße entfernt steht, so verstümmelt, dass er nur ein trauriges Zerrbild seiner selbst ist.

Vor etwa 30 Jahren gab es noch zahlreiche Dorfbäume, die nun fast alle verschwunden sind. Das Ortsbild wurde durch diese „Riesen“ auf eindrucksvolle Weise geprägt.

Eine weitere Welle der Zerstörung richtet sich gegen Hecken. Es ist kaum zu fassen, mit welcher Energie und welchem Arbeitseinsatz hier gegen die Natur vorgegangen wird. Die bürokratische „Pflege“ ist geradezu zur Manie geworden. Man hat das Gefühl, dass Arbeitskräfte und Maschinen gedankenlos eingesetzt werden, weil sie eben vorhanden sind. Mit großer Rücksichtslosigkeit wird gemulcht, verstümmelt, ausgedünnt, so dass von einer Hecke nur Reste übrig bleiben. Als traurigen Trost bekommt man zu hören, dass ja alles wieder nachwachse. Das „Auf den Stock setzen“ wird bis zum Übermaß praktiziert. Das Ergebnis ist, dass Hecken mitunter ganz zerstört werden oder zumindest lange Zeit für die Tierwelt verloren sind. Durch diese starke Verringerung der Lebensräume haben wir einen Zustand erreicht, der sehr vielen Tieren und auch seltenen Pflanzen in der Natur kaum mehr eine Überlebenschance lässt. Die Vorstellung übrigens, dass in der Flur alles „sauber“ sein müsse, welcher man häufig begegnet, gründet auf einem völlig menschbezogenen Denken, das der Tier- und Pflanzenwelt keine Achtung mehr entgegenbringt. Diese Einstellung herrscht auch in der Gartengestaltung vieler unserer Zeitgenossen vor. Der moderne Mensch, der weit mehr mit Apparaten Umgang hat als mit der Natur und oft schon halb in künstlichen Welten lebt, scheint die „Wildnis“ nicht mehr ertragen zu können.

Ein weiteres Übel ist das viel zu häufige und viel zu breite Mähen an Wegrainen und Straßenrändern, wobei man sich nicht scheut, auch in Flur und Wald einzudringen. Kaum haben die schönen Wildblumen zu blühen begonnen, fallen sie schon der „Pflegebürokratie“ zum Opfer. Dass dabei wichtige Biotope für Insekten beseitigt werden, die ihrerseits wieder Nahrung für viele Vögel sind, scheint nicht bekannt zu sein. Inzwischen verhält es sich so, dass die härteste Zeit für unsere gefiederten Freunde Frühjahr und Sommer darstellen, wenn Nahrung für den Nachwuchs herbeigeschafft werden muss. So manche Brut verhungert, weil eben zu wenig gefunden wird. Auch Igel werden bei den modernen Mähtechniken stark in Mitleidenschaft gezogen.

Meist lassen behördlich angeordnete Maßnahmen nicht nur eine innere Verbundenheit mit der Natur und einen ästhetischen Blick für die Landschaft vermissen, sondern auch ein fundiertes Wissen über jene Bereiche. Der industrialisierten Landwirtschaft, die riesige Flächen ausgeräumt hat, stehen die wenigen Überreste unserer einstigen Vielfalt gegenüber, die seit Jahren leider schutzlos der menschlichen Unvernunft ausgeliefert sind.

Wer stellt sich schützend vor unsere Natur? Von politischer Seite war und ist diesbezüglich nicht viel zu hören. Die Medien greifen zwar hier und da einen Frevel auf, bringen bisweilen einen Leserbrief , sind aber insgesamt sehr wenig geneigt, richtig Druck gegen die Zerstörung unserer Heimat zu machen. Die Naturschutzverbände (BUND/ NABU / LBV etc.) und Stellen, wie die Obere oder Untere Naturschutzbehörde haben viel zu wenig Einfluss, um den Zerstörungen Einhalt gebieten zu können, obwohl oft guter Wille und das Wissen um die Probleme vorhanden sind.

Wie wird es weitergehen? Genauso wie bisher! Jede noch so sinnlose Aktion wird mit irgendwelchen, oft an den Haaren herbeigezogenen Argumenten begründet. Die Verlierer sind unsere Tier- und Pflanzenwelt, aber auch die Menschen, die sich den Blick für das Schöne bewahrt haben.

 

 

 

 

 

Artenvielfalt bewahren – Geldanlagen steuern

I h r   g u t e s  G e l d  

Bildergebnis für 100 EURO Schein

Die eine Seite der Medaille

Es geht Ihnen wirtschaftlich gut. Sie haben einiges an Geld bei verschiedenen Geldinstituten auf die hohe Kante gelegt.

Persönlich treten Sie für Umweltschutz und für ökologisches Wirtschaften ein. Die Vielfalt in der Natur begeistert Sie und liegt Ihnen sehr am Herzen.

Sie verurteilen wirtschaftliche Projekte, durch welche die Artenvielfalt Schaden leidet.

Die andere Seite der Medaille

Sie kennen mehrere der nachfolgend aufgezählten gigantischen, ökologisch unsinnigen Projekte, durch die Artenvielfalt dauerhaft zerstört wird.

  • Flussbau-Projekte (z. B. Elbeverbreiterung- u. -vertiefung)
  • Bau von Mega-Tiermastfabriken
  • Künftige Olympia-Großbauprojekte

Dass Ihr angelegtes Geld auch in solchen Projekten mitarbeitet, dürfte Ihnen weniger bewusst sein.

Schützen Sie Natur & Umwelt

– Bestimmen Sie selbst den Weg Ihres Geldes –

Wenn Sie Ihr Geld diesen oder ähnlichen Banken überlassen, dann können Sie sicher sein, dass es ökologisch keinen Schaden anrichtet:

Umweltbank AG, Laufertorgraben 6, 90489 Nürnberg

(Tel. 0911/5308-123, www.umweltbank.de)

oder

Triodos Bank N.V. Deutschland, Mainer Landstr. 211, 60326 Frankfurt

(Tel. 069/7171 9191, www.triodos.de)

oder

Ethikbank

(Tel. 036691-862345, www.ethikbank.de)

oder

GLS Bank

(Telefon 0234 5797-5100, www.gls.de)

Einige dieser Banken bieten sogar Girokonten an.

Bei der GLS Bank können Sie als Kunde konkret aussuchen, was mit Ihrem Geld gefördert werden soll (z. B. ökologische Landwirtschaft, freie Schulen, regenerative Energien etc.)

Erwähnenswert ist noch die Broschüre

„Mit Geldanlagen die Welt verändern?“,

die von der Wissenschaftlichen Arbeitsgruppe für weltkirchliche Aufgaben der Deutschen Bischofskonferenz im Jahr 2010 herausgegeben wurde. Man kann sie kostenlos anfordern unter

p.kostka@dbk.de

 

 

Artenvielfalt kennen und schätzen lernen – Arbeitseinsätze in der Natur

 

Die Natur 

Ihr Lehrmeister in Sachen „bedrohte Artenvielfalt“

 

Lernen Sie die Natur näher kennen, denn Sie werden nur das schützen, was Sie kennen und schätzen.

 

Bei diesen Arbeiten können Sie mitmachen (09543/9456):

 

Streuobstwiesen

(bei verschiedenen, jahreszeitlich wechselnden Pflegearbeiten in einer landschaftlich sehr schönen Umgebung mithelfen – Zeitraum Februar bis November)

 

Nisthilfen

(für Vögel, Insekten, Fledermäuse, Igel in freier Natur oder im Bereich von Schulen und Kindergärten neu aufstellen, vorhandene jährlich reinigen und Brutergebnisse statistisch auszuwerten – Zeitraum: September bis März -)

 

Vogelschutzhecken

(pflanzen oder vorhandene pflegen – Zeitraum: Oktober – April -)

 

Amphibienschutz

(durch Anlegen kleiner Wassertümpel die Situation für Amphibien in unserer nicht mehr naturbelassenen Landschaft verbessern – Zeitraum: März – November)

 

Wildbienen-Nistblöcke

(neu aufstellen, damit eine bessere Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen erreicht wird)

 

Vermehrungsgarten für alte Obst- und Beerensorten

(betreuen und ausbauen, Weitergabe von Reisern und veredelten Jungpflanzen – Zeitraum: Februar bis November)

 

Heilkräuter anbauen, sammeln und verwerten

(alle Arbeiten, die damit zusammenhängen – Zeitraum: ganzjährig -)

 

Wald-Feuchtbiotope

(pflegen und Flora/Fauna-Bestandserhebungen – durch Sachkundige – durchführen)

 

 

 

Artenvielfalt schützen – Bio-Lebensmittel kaufen

Unsere Ernährungsgewohnheiten bedrohen die Artenvielfalt

 – Wenn wir sie ändern, geben wir bedrohten Arten

eine Überlebenschance –

 

Fleisch, Lebensmittel, Rindfleisch

 

*

Man hört keinen Aufschrei,

 es gibt keine Protestdemos.

Sie haben nämlich keine Lobby,

die ganz Kleinen und Unscheinbaren

im Tier- und Pflanzenreich.

 

*

Der Tod kommt im Frühling

– Pestizid-Ausbringung auf den Feldern –

 

Jedes Jahr ist in den Monaten April bis Juni in der Intensivlandwirtschaft Hochsaison für  Pestizide sprühende Maschinen. Ihre „Arme“, aus denen die Giftwolken hervorquellen,  werden von Jahr zu Jahr länger. Deshalb brauchen Sie für ihr Geschäft auch bei großen Feldern kaum mehr als 20 Minuten. Viel länger als man sie sieht riecht man ihr Werk. Es bringt 1000fachen Tod  und furchtbare Qualen für zahlreiche Kleinlebewesen und ist nach einer neuen europaweiten Studie der Hauptgrund für einen massiven Rückgang der Artenvielfalt auf unseren Ackerböden.

Das Konzept der Intensiv-Landwirtschaft basiert auf dem Prinzip der Naturausbeutung mit dem Ziel eines maximalen Nutzeffekts. Artenvielfalt auf der Grundlage gegenseitiger Bereicherung passt nicht in dieses Konzept.

 

 

Die Verbraucher haben die Wahl

Auftraggeber für diese Gifteinsätze sind Du und ich, wenn wir uns nicht für Bio-Lebensmittel und fleischarme Ernährung entscheiden können.

Was auf den Feldern geschieht ist zwar weit weg von den Lebensmittelmärkten und Bäckereien. Gleichwohl müssten wir es alle wissen:

Die Nachfrage regelt den Markt. Der Intensivlandwirt- schaft betreibende Bauer glaubt zu Recht, dass er für sein Handeln einen Auftrag hat. Wäre seine unter Gifteinsatz produzierte Produkte nicht gefragt, müsste er seinen Betrieb sehr schnell ein- oder auf biologischen Anbau umstellen.

Mitverantwortlich für das Aussterben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten sind deshalb die Verbraucherinnen und Verbraucher. Den meisten von ihnen kann das oft zu hörende Argument, Bio-Lebensmittel seien zu teuer,  nicht als Rechtfertigung für den Kauf konventionell erzeugter Waren dienen. Man kann sich manches leisten, wenn man umschichtet und beim Geldausgeben die Schwerpunkte neu setzt.

Außerdem: Wer heute das scheinbar billigere Produkt aus konventioneller Landwirtschaft wählt, wird morgen die um ein Vielfaches höhere Rechnung für die Folgen einer aus den Fugen geratenen Natur mitzutragen haben. Die Preisdifferenz zwischen Bio- und Nicht-Bio-Produkten dürfte sich dann rückblickend als völlig unbedeutend erweisen.

 

Zusammenhänge oft schwer durchschaubar

Eines steht fest: Durch mehr Getreide- und Milchprodukte aus biologischem Anbau würde es weniger Pestizid-Einsätze auf den Feldern geben.

Gleichwohl dürfen wir aber auch die ebenfalls in hohem Maße vom Pestizideinsatz abhängige Energiepflanzen-Erzeugung für Biogasanlagen (hierzu mehr an anderer Stelle dieser Homepage)  nicht übersehen und wir dürfen vor allem nicht vergessen, dass mehr als die Hälfte des konventionell angebauten Getreides gar nicht unmittelbar der menschlichen Ernährung dient, sondern an Tiere verfüttert wird. Erst über diesen Umweg gelangt es dann in Form von Fleischprodukten auf den Teller der Menschen.

Getreide- und Milchprodukte aus biologischem Anbau zu kaufen, kann folglich nur der erste Schritt sein, um einen Teufelskreis zu durchbrechen. Wir werden das Problem des Pestizid-Einsatzes und andere, nicht weniger ernste Umweltprobleme  nur dann dauerhaft lösen, wenn wir in den Industriestaaten bereit sind, unseren hohen Fleisch- und Energieverbrauch, der auf dem heutigen Niveau durch die biologische Landwirtschaft gar nicht abgedeckt werden könnte, deutlich zurückzufahren.

Im Übrigen ist z. B. gerade der übermäßige Fleischverzehr der Menschen die Wurzel zahlreicher weiterer Übel (hoher Wasserverbrauch, hoher Landbedarf, Gülle-/Fäkalien-Probleme, Überdüngung u. Übersäuerung der Böden, Grundwasserbelastung, Treibhauseffekt, Antibiotika- u. Hormonbelastung, Darmkrebser-krankungen etc.). An anderer Stelle dieser Homepage wird auf die vielfältigen Probleme des Fleischkomsums noch näher eingegangen werden.

 

 

Kritik ist nicht populär aber notwendig

Wer den Fleischkonsum kritisiert, kann nicht mit dem Beifall seiner Zeitgenossen rechnen. Er erntet – wegen der hohen Zahl der Betroffenen – bestenfalls verlegenes Schweigen.

Liebe Homepage-Besucherinnen, liebe Homepage-Besucher, falls Sie zu denen gehören, die bereits eine Ernährung ohne Fleisch oder mit minimalem Fleischkosum vorleben, dann bitte ich Sie, Ihre Mitmenschen immer wieder in freundlicher, nicht verletzender Art und Weise auf die katastrophalen Auswirkungen dieser Essgewohnheit aufmerksam zu machen, denn

„Nichts wird die Chance auf ein Über­le­ben auf der Erde so stei­gern,

wie der Schritt zur vege­ta­ri­schen Ernäh­rung“ (Albert Einstein).

Artenvielfalt fördern – Wildblumen-Inseln anlegen

Wildblumenwiese-Bieneweide-Dez-2010_2

 Prachtvolle Wildblumen-Inseln

in das

sterile Einheitsgrün von Wiesen- und Rasenflächen zaubern

 

Kostenloses Stock Foto zu landschaft, natur, feld, blumen

Wenig Aufwand, vielfältige Wirkung:

Mit der Aussaat von Wildblumensamen

  • schafft man neue Lebensräume für Bienen und Hummeln,
  • gibt man Schmetterlingen eine Überlebenschance und
  • bietet Vögeln und Kleinsäugetieren sichere Nahrungsquellen.

Schon kleine Inseln im eigenen Rasen oder (mit Genehmi- gung der Kommune) in öffentlichen Grünflächen sind kleine, aber wichtige Schritte in die biologische Vielfalt.

S a a t g u t b e z u g s q u e l l e n

Die Initiative Naturschutz zum Mitmachen hat z. B. das Wildblumensaatgut

„Bienenweide Veitshöchheim“

mit gutem Ergebnis getestet. Es handelt sich um eine Saatgutmischung, die sich zusammensetzt aus

12 einjährigen Arten (z.B. Klatschmohn, Borretsch, Kornblumen),

  9 zweijährigen Arten (z.B. Wilde Malve, Wilde Möhre, Mehlige Königskerze)

29 mehrjährigen Arten (z.B. Johanniskraut, Margarite, Wiesensalbei)

Bezugsquellen:

Fa. Saaten Zeller

Erftalstr. 6

63928 Riedern

Telefon 09378-530
Telefax 09378-699
 info@saaten-zeller.de
 www.saaten-zeller.de

oder

BayWa-Filialen

Diese Stellen verkaufen das Saatgut kiloweise.

 

 

 

 

Die Artenvielfalt

Buchfink

 

Artenvielfalt –  die Situation heute  (2018)

 

*

Man schätzt, dass es weltweit 5 bis 9 Millionen Tierarten gibt. Es wird vermutet, dass jährlich bis zu 58.000 Tierarten verschwinden.

Exakte Zahlen können wir Menschen derzeit nicht liefern. Das liegt u. a. daran, dass wir jährlich 3 bis 4 Millionen Hektar Regenwald roden, bevor wir überhaupt die zahlreichen dort lebenden Tierarten (insbesondere Insektenarten) erfasst haben.

*

 

Die Fachwelt geht davon aus, dass jede 4. Säugetierart und jede 8. Vogelart schon bald für immer von unserer Erde verschwinden könnte.

*

 

Viele der verbleibenden Arten stehen infolge des sich abzeichnenden Verlusts ihres Lebensraumes vor einem gnadenlosen Überlebenskampf.

 

*

Verantwortlich für dieses Desaster, daran gibt es keinen Zweifel mehr, ist der Homo sapiens, der sich selbst gerne als „Krone der Schöpfung“ bezeichnet.

Er verhält sich gegenüber den anderen Lebewesen auf diesem Planeten wie eine Krebszelle gegenüber der übrigen Zellgemeinschaft eines Körpers.

In seinem Buch „Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit“ schreibt der Nobelpreisträger Konrad Lorenz schon im Jahre 1973:

 

            „Indem die zivilisierte Menschheit die lebende Natur, die sie umgibt und erhält, in blinder und  vandalischer Weise verwüstet, bedroht sie sich mit ökologischem Ruin.

             Wenn sie diesen erst einmal ökonomisch zu fühlen bekommt, wird sie ihre Fehler vielleicht erkennen, aber sehr wahrscheinlich wird es dann zu spät sein.“

 

 

 

 

Was sich allgemein ändern müsste

und

was der/die Einzelne auch ändern kann

 

 

1.

Sich verantwortlich fühlen

Es sind nicht „die Menschen“, welche die Artenvielfalt vernichten, sondern Du und ich, wir beide tragen zur heutigen Situation durch einen überdimensionalen Fußabdruck bei, den wir auf  unserer Erde hinterlassen.

Wir beide, Du und ich, sind es aber auch, welche über das Potential verfügen, die Situation wieder zum Besseren zu wenden.

Wenn wir von diesen Aussagen überzeugt sind und dazu stehen, dann besitzen wir eine gute Ausgangsbasis. Veränderungen zum Positiven beginnen immer durch das „Kehren vor der eigenen Haustür“. Es verändert sich nicht die Menschheit und es verändert sich auch kein Volk. Die einzelne Person ist es, die sich verändert. Sie aber kann der Schneeball sein, der die Lawine der Veränderungen ins Rollen bringt. 

Selbst die Initiative ergreifen, das ist deshalb die Devise. Warten wir nicht auf Vorgaben aus der Politik. Sie werden zu spät kommen und halbherzig sein.

Die Politiker, meist hoffnungslos in einem Netz von Abhängigkeiten verstrickt, sind derzeit nicht fähig, die Schritte zu einem tiefgreifenden Systemwandel einzuleiten, der dringend notwendig wäre, um die sich immer deutlicher abzeichnenden Umweltgefahren noch halbwegs in den Griff zu bekommen. Es fehlt der Politik die Fähigkeit, neue Formen des Wirtschaftens und des menschlichen Zusammenlebens zu entwickeln, die nicht mehr auf Wachstum, sondern auf Gerechtigkeit und Lebensqualität fußen

 

2.

In der Artenvielfalt den Schöpfer erkennen

Das Zwitschern der Vögel, der Duft der Gräser und Blumen, das Zirpen der Grillen, das ist die Sprache des Schöpfers. Niemand braucht sie zu lernen; die Menschen aller  Nationen verstehen diese Sprache. Sie gibt uns Halt und Orientierung in unserem selbst verursachten Chaos.

Wir Menschen haben keine Chance mehr, wenn es uns nicht gelingt, die verbliebene Vielfalt in der Natur zu bewahren. Sie ist unser einziges Rückzugsgebiet, in dem wir wieder zur Besinnung kommen und die Erkenntnis erlangen können, dass Überfluss und materielle Befriedigung nicht zählen.

Nur in diesem Rückzugsgebiet können wir auch einen neuen Umgang mit der Zeit erlernen und uns von der großen Bedeutung der Genügsamkeit überzeugen. Nur hier können wir uns wirklich frei machen von den Sorgen des Alltags

 

3.

Rückkehr in die Gemeinschaft mit den anderen Lebewesen

Dieser Schritt, den wir nur nach dem ersten und zweiten machen können, erfordert zu allererst Selbstbeschrän-kung. Du und ich, wir müssen wieder lernen, innerhalb ökologisch vorgegebener Grenzen zu leben. Das heißt, wir müssen die Terretorien unserer nichtmenschlichen Freunde auf diesem Planeten respektieren.

Vielleicht gelingt uns sogar eine vorbehaltlose Solidarisie-rung mit unseren nichtmenschlichen Freunden. Dann wäre die Behauptung „Krone der Schöpfung“ zu sein, keine Übertreibung mehr.

 

Wollen wir zusammen versuchen,

diese aufregenden Schritte in eine lebenswertere Zukunft zu gehen?

Buchfink

 

 

 

 

 

Sinn und Zweck der Liste

Gerda_Apfel

 

 

K l i m a w a n d e l   u n d   O b s t s o r t e n v i e l f a l t


Extreme Witterungsverhältnisse

Streuobstflächen, die früher nie von Wasser heimgesucht wurden, sind plötzlich über Wochen hinweg „Feuchtbiotope“.

Aber auch das Gegenteil haben wir im zu Ende gehenden Jahrzehnt erlebt: Heiße, trockene Sommer machten schwere Böden zu „Betonflächen“. Es bildeten sich armdicke Risse in der Erde. Hitze und Wind bekamen Zugang zu den Baumwurzeln.

Es steht fest, wir stehen am Anfang eines mit Riesenschritten auf uns zukommenden Klimawandels.

 

 

Wertvolle Eigenschaften alter Obstsorten

Zu jeder schlechten Nachricht gibt es meist auch eine gute.

Es existieren alte Obstsorten, die selbst den geschilderten schwierigen Witterungsextremen standhalten.

Die Apfelsorten „Schöner von Pontoise“ oder „Tiefblüte“, um nur zwei beispielhaft zu nennen, kommen mit „nassen Füßen“ gut zurecht, während der „Grüne Fürstenapfel“ oder die „Trennfurter Goldrenette“ sich gegen anhaltende Trockenheit tapfer zu behaupten wissen.

Gerda_Apfel

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

(Robuste reich tragende Apfelsorte, die Ende der 1960er Jahre

aus einem Kern gezogen wurde; der Baum

steht auf Sandboden, innerhalb einer

wild wachsenden Hecke und wurde

nie geschnitten)

 

 

Alte Obstsorten – eine traurige Entwicklung

Um die Jahrhundertwende dürfte es in Deutschland noch zwischen 3000 und 5000 Apfelsorten gegeben haben.

Mitte des 20. Jahrhunderts kam dann die Zeit des großen Kahlschlags. Die Bedeutung der Sorten richtete sich nur noch nach Handelswert und Lagerfähigkeit. Die Marktlage entschied über den Fortbestand vieler Obstsorten.

Der Marktanteil der Sorte „Golden Delicious“ betrug 1972 schließlich 56 %.

Ganze 4 Haupt- und 2 Nebensorten wurden z. B. von der Bayer. Landesobstsortenkommission 1972 noch empfohlen.

 

Heute hat sich die Situation zwar wieder deutlich gebessert. Trotzdem können Experten gerade noch 400 bis 500 verschiedene Apfelsorten ausfindig machen. Viele sind in der „Zeit der großen Rodungen“ dauerhaft verschwunden, und von vielen der verbliebenen alten Sorten gibt es in der Natur nur noch wenige Bäume, oftmals in schlechtem Zustand.

 

Wiederverbreitung alter Obstsorten – ein Gebot der Stunde

Zu Recht werden Besucher dieser Homepage fragen, wo finde ich sie denn, die alten Sorten, die extreme Nässe und Trockenheit vertragen? Meine Baumschule kennt sie nicht!

Es reicht in der Tat nicht aus, dass wertvolle alte Sorten in „Erhaltenden Einrichtungen“  gehegt und gepflegt werden. Die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes müssen Zugang zu diesen wertvollen Resourcen bekommen. Die alten Sorten unter Verschluss zu halten, macht keinen Sinn.

Versandbaumschulen sollten eigentlich Zentren der Verbreitung der Obstsortenvielfalt sein. Es gibt in Deutschland aber viel zu wenige, die über ein ausreichendes Sortiment an alten Obstsorten verfügen.

 

B e z u g s q u e l l e n – L i s t e

                   –  ein Versuch, Informationsdefizite auszugleichen –

 

Die Liste gibt Antwort auf die Fragen:

 

*   Welche Obstsorten sind alt und besonders erhaltenswert?

*   Welche alten Obstsorten eignen sich für welche Böden?

*   Welche Erkenntnisse gibt es zu Geschmacksrichtung, Lagerfähigkeit und

    anderen wichtigen Sorteneigenschaften?

*   Wo kann man eine ganz bestimmte alte Obstsorte als Jungpflanze oder    

     als Reis zum Beispiel kaufen?

 

 

Was Sie sonst über die Liste  wissen sollten:

 

*   Die Liste wird von niemandem gesponsert. Sie ist ein privater Versuch, 

    die Situation im Bereich Arten- und Sortenvielfalt ein wenig zu verbes-      

    sern.             

*  Ob dem Versuch Erfolg verbeschieden ist, hängt von den Besuchern der

    Homepage ab („Naturschutz-zum-Mitmachen“).

*   Wer sich als Bezugsquelle für Jungpflanzen oder für Reiser eintragen     

     lässt, fördert die Verbreitung und damit den Erhalt alter Obstsorten.

 

 

*   I n  d i e  L i s t e  w e r d e n   n i c h t   a u f g e n o m m e n  :

 

    – Sorten, die empfindlich auf äußere Einflüsse reagieren und sehr hohe  

      Ansprüche an die Bodenqualität, das Klima oder die Schnittpflege          

      stellen oder die zufriedenstellende Erträge nur bei Einsatz chem.         

      Pflanzenschutzmittel erbringen. 

 

    – neue Sorten, die noch keine 20 Jahre gehandelt werden. 

 

    – im Interesse der Übersichtlichkeit der Liste mehr als fünf Bezugsquellen

      für Jungpflanzen oder für Reiser.

 

 

*    E h r e n a m t l i c h e   I n i t i a t i v e

 

     Geld verdirbt nicht nur den Charakter, sondern auch den Erfolg noch so  

     gut gemeinter Projekte. Daher meine Empfehlung an nicht kommerzielle  

     Bezugsquellen von Reisern: 

     Verlangen Sie für die Abgabe der Reiser kein Geld. Bitten Sie die           

     Empfänger jedoch um eine kleine Spende an Naturschutzinitiativen (z. B.

     Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz etc.), die sich um den  

     Erhalt der Artenvielfalt bemühen.

 

*   V e r a n t w o r t l i c h   h a n d e l n

    Falls Sie sich als Reiserbezugsquelle in die Liste eintragen lassen,           

    kontrollieren Sie bitte Ihren Obstbestand regelmäßig auf Krankheiten.          

   Wenn Sie sich bei Krankheitssymptomen nicht sicher sind, stellen Sie den 

   Reiserversand bitte vorsichtshalber ein und holen Sie sich unbedingt        

   den Rat eines Fachmanns.            

   Wir würden dem Naturschutz keinen guten Dienst erweisen, wenn diese   

   Initiative neben der Verbreitung alter Obstsorten auch zu einer                 

   Verbreitung gefährlicher Krankheiten, wie z. B. Feuerbrand, führen           

   würde.

 

   Was die Reiser-Qalität anbelangt, bitte ich Privatpersonen, die sich als 

   Bezugsquellen eintragen lassen, folgende Tipps zu berücksichtigen:

 

   * Verwenden Sie keine Triebe, die aus dem Stamm herausgewachsen sind

     Sie eignen sich nicht als Reiser.

  * Triebe aus dem oberen Kronenbereich sind besser geeignet, als solche

    aus dem unteren.

  * Schneiden und versenden Sie in den Monaten Dezember/Januar bei

    frostfreiem Wetter.

*  Als Innenverpackung eignet sich ein Plastikbeutel mit feuchtem Moos,

   das Sie mit einem Eisenrechen aus dem Rasen oder aus einer Wiese

   entnehmen können.

  

 

S c h o n   j e t z t    D a n k e   f ü r s   M i t m a c h e n  !